Warum taufen wir?
Für viele Eltern ist die Taufe ein wichtiges Ereignis im Leben ihrer Kinder. Es ist die erste Möglichkeit, das Neugeborene im Kreis der Familie zu feiern und zu begrüßen. Aber warum taufen wir eigentlich und welche Bedeutung hat die Taufe? Die Taufe ist ein christlicher Brauch, bei der neue Erdenbürger in die christliche Gemeinschaft aufgenommen werden. Unser erstes „heiliges Geschenk“, das wir als Christen von Gott bekommen – das erste Sakrament, das wir empfangen dürfen – ist die Heilige Taufe. Beim Fest der Taufe bekennen die Eltern und Taufpaten, das Kind nach christlichem Glauben zu erziehen. Durch das Beträufeln des Täuflings mit geweihtem Wasser – dabei steht Wasser als Zeichen für Leben und Reinigung – wird die Taufe vollzogen. Das Baby soll ein gesundes, glückliches Leben haben – gereinigt und gestärkt durch das Wasser des Lebens!
Wann ist das beste Alter für die Taufe?
Früher hat man das Neugeborene direkt nach der Geburt getauft. Heute werden meist Babys zwischen 3 Monaten und einem Jahr getauft. Man kann aber auch erst später taufen. Kinder können so die Taufe bewusster erleben und als Jugendlicher oder Erwachsener kann man sich bereits selbst für die Taufe und den Glauben entscheiden. Wir haben uns bei beiden Töchtern für die Taufe mit sechs Monaten entschieden. So konnten wir auch gleich das halbe Lebensjahr mitfeiern, das Stillen war nicht mehr so häufig wie in den ersten Monaten, der Schlaf jedoch auch noch nicht zu hundertprozentig eingependelt. Dieses Taufalter hat für uns gut funktioniert.
Was sind die Aufgaben der Taufpaten?
Neben den Eltern spielen bei der Taufe auch die Taufpaten eine wichtige Rolle. Sie sollen enge Bezugspersonen sein, das Kind auf seinem Lebensweg begleiten und ihm den christlichen Glauben näherbringen. Schön ist es, wenn Taufpaten sich bereits an den Vorbereitungen für die Taufe beteiligen. Sie können sich zum Beispiel um das Taufkleid, die Taufkerze und ein persönliches Geschenk zur Taufe kümmern. Außerdem können sie auch während des Taufgottesdienstes Aufgaben übernehmen. So können Sie zum Beispiel eine Fürbitte oder einen persönlichen Text lesen und das Kind während der Taufe halten. Paten sollten auch nach der Taufe an den Tauftag des Kindes erinnern und an diesem Tag das Patenkind besuchen und mit ihm und seiner Familie feiern.
Neben der persönlichen Entscheidung für einen Taufpaten muss auch darauf geachtet werden, dass es in den meisten Gemeinden verbindliche Regeln gibt, wer Taufpate werden darf. Wird ein Kind katholisch getauft, so muss nach kirchlichem Recht mindestens einer der Taufpaten katholisch sein und der Kirchengemeinschaft angehören. Der Pate oder die Patin muss mindestens 16 Jahre alt sein, selbst getauft sein, die erste Kommunion erhalten haben und gefirmt sein.
Wie bereitet man sich auf die Taufe vor?
Hat man sich entschieden ob und in welchem Alter man sein Kind taufen lassen möchte und wer als Taufpate in Frage kommt, dann sollte man sich als nächsten Schritt um eine Taufkirche und Festlokalität kümmern. Günstig ist natürlich aufgrund der Erreichbarkeit und des persönlichen Bezugs immer die Kirche der eigenen Gemeinde beziehungsweise des Wohnortes. Hier kennt man möglichweise bereits den Pfarrer und kann sich einen Termin für ein Taufgespräch, zur Fixierung des Termins der Taufe sowie den Ablauf des Taufgottesdienstes, ausmachen. Die Festlokalität für das Taufessen haben wir immer in der Nähe der Kirche gewählt, da man sich so nicht nur Zeit sondern auch einen längeren Fahrweg spart. Bei der Location muss man sich dann noch um das geeignete Menü, die Dekoration (Menükarten, Tischnummern, Platzkarten etc. können bei uns individuell angefertigt und bestellt werden) und eine Tauftorte kümmern. Auch ein Sitzplan mit fixen Sitzplatzkarten kann gerade bei großen Taufen von Vorteil sein. Wir hatten außerdem kleine Taufgeschenke für die Gäste. Steht der Termin, die Kirche und Location inklusive Uhrzeiten fest, dann werden die Taufeinladungen verschickt. Außerdem können den Gästen mit den Einladungen auch Aufträge für die Taufe, zum Beispiel das Lesen einer Fürbitte, sowie Geschenkwünsche mitgeteilt werden. Steht der Ablauf der Taufe fest, so sollte man für alle Gäste ein Taufprogramm machen, welches man in der Kirche auflegt. Im Zuge dieser Planung muss man sich auch Gedanken um die musikalischen Darbietungen (Abspielen einer CD oder Live-Sänger) sowie das Organisieren eines Foto- oder Videografen machen, beziehungsweise jemanden aus der Familie für diese Rolle einteilen. Für den Täufling muss außerdem noch ein Taufoutfit sowie ein weißes Taufkleid (Umhang), eine Taufkerze und ein persönliches Taufgeschenk (bei uns gibt es z.B. Taufbuch und Kerze im selben Stil) besorgt werden.
Wir kümmern uns gerne um die komplette Papeterie für die Taufe eures Kindes von der Taufeinladung bis zum Taufbuch für Erinnerungen!
Wie läuft die Taufe ab?
Prinzipiell besteht der Taufgottesdienst aus vier Teilen: Eröffnung, Wortgottesdienst, Eucharistiefeier und Abschluss. Zur Vorbereitung auf die Taufe unserer zwei Töchter hatten wir beide Male im Vorfeld ein Gespräch mit dem Pfarrer. So kann man die eigenen Erwartungen und Wünsche an die Taufe kommunizieren und gemeinsam einen geeigneten Ablauf für die Taufe finden. Nach dem Gespräch haben wir ein Taufmotto (bei Karolina: Unser Engel. / bei Josefina: Du bist ein Geschenk.) gewählt, dass zu unserem Kind passt, sich durch die Tauffeier zieht und sich in den persönlichen Texten und der Musik widerspiegelt. Das Taufheft, dass durch den Gottesdienst führt, haben wir selbst entworfen und bei uns in der Buchbinderei gebunden. Unsere Tauffeiern hatten folgenden Ablauf:
I. Eingangslied (bei Karolina: Andreas Gabalier „Engel“, bei Josefina: Ewig „Ein Geschenk“)
II. Begrüßung: Begrüßung durch den Pfarrer, Lesung zur Herkunft und Bedeutung des Namens, Geschichte (Lesung eines Textes, bei Karolina: „Deine Engel“, bei Josefina: „Das größte Geschenk“)
III. Befragung
IV. Wortgottesdienst: Lesung aus dem Evangelium (bei Karolina: Markus 1, 9-11, bei Josefina: Markus 10, 13-16), Ansprache des Pfarrers, Bezeichnung mit dem Kreuz (mit musikalischer Untermalung – bei Karolina: Schubert, Ave Maria, bei Josefina: Frédéric Chopin, Nocturne Op.3 Nr.2, Es-Dur), Anrufen der Heiligen, Fürbitten (mit persönlichem Bezug)
V. Handauflegung
VI. Taufwasserweihe (Segnung der Taufkerze und der Taufkette)
VII. Absage und Glaubensbekenntnis
VIII. Taufe: Lied (bei Karolina: Mandy Moore „Only Hope“, bei Josefina: Tim Linde „Wasser unterm Kiel“), Ausdeuten der Riten (Chrisam, weißes Kleid, Taufkerze, Effata-Ritus), Worte der Taufpatin (persönliche Worte), Vater unser (gemeinsam gesungen)
IX Segen
X Schlusslied (bei Karolina: The Temptations „My Girl“, bei Josefina: Phil Collins „Dir gehört mein Herz“)
Was eignet sich als Taufgeschenk?
Klassische Taufgeschenke sind eine Kinderbibel oder ein Buch über den Namenspatron, eine Taufkette oder Taufmünze, ein Schutzengel oder Kreuz zum Aufhängen, ein Weihwasserkessel für das Kinderzimmer und eine Taufkerze. Besonders beliebt ist es dem Kind personalisierte Taufgeschenke zu machen. In ein Schmuckstück lassen sich Namen und Taufdatum gravieren oder persönliche Erinnerungen einarbeiten (z.B. Taufkette mit Haarlocke des Kindes). Auch die Taufkerze und ein Taufalbum für persönliche Erinnerungen, Fotografien und Gästebucheinträge lassen sich personalisieren. Bei Geldgeschenken, zum Beispiel einem prall gefüllten Sparschweinderl mit Name und Taufdatum des Kindes, kann man ebenfalls nichts falsch machen und unterstützt dabei auch die Eltern bei der Finanzierung der Tauffeier mit anschließendem Taufessen.
Vielleicht findet ihr sogar in unserem Onlineshop das passende Taufgeschenk!
Wie gefällt euch der Ablauf und die Auswahl der Lieder sowie Texte zur Taufe unserer Kinder? Mit welchem Alter werdet ihr taufen beziehungsweise wurden eure Kinder getauft? Worauf legt ihr bzw. habt ihr bei der Taufe besonderen Wert gelegt? Welche Geschenke bekommt/bekam der Täufling? Wir sind gespannt auf eure Vorstellungen, Wünsche und Erfahrungen…
Julia & Clemens Strandl
Buchbinderei Strandl
Werbung aufgrund von Markennennung/erkennung, Bildnachweis: Buchbinderei Strandl Linz/Austria e.U.
Ein wirklich interessanter Artikel. Ich bin noch nie auf einer Taufe gewesen und hatte bisher auch keinerlei Vorstellungen davon, wie es dort abläuft. Das bisschen was mal Kollegen erzählt haben, reichte nicht aus, um mir ein richtiges Bild davon machen zu können.
Vielen Dank für diesen schönen und doch auch stellenweise sehr privaten Einblick.
Liebe Grüße,
Mo
Toller Beitrag, den so manchen helfen wird. Mein Mann und ich haben uns gegen eine Taufe unseres Sohnes entschieden, da sie ohnehin nicht mehr in der Kirche dabei sind.
Aber Gott sei dank kann das jeder für sich selber entscheiden 🙂
Liebe Grüße,
Melanie
Taufen sind etwas individuelles, genau wie Taufgeschenke. Danke für den privaten Einblick in die eure Tauffeier.
Alles Liebe
Annette
Huhu,
ich und mein Bruder wurden mit ca 6-9 Monaten getauft, wenn ich es richtig in Erinnerung habe.
Die Idee mit den Taufgeschenken ist toll, finde das nämlich immer recht schwierig.
Lg
Steffi
Oh wie schön!
Die Taufe haben wir auch bald vor uns – schließlich kirchlich geheiratet!
Liebe Grüße,
Alexandra.
Ich war früher Ministrant und habe daher schon viele Taufen miterlebt. Sie sind immer wieder ein schönes Erlebnis. Echt schade, dass man sich an die eigene nicht erinnern kann 😀
Bei einer Taufe muss man sicherlich viele Dinge beachten. Da steckt mehr Orga hinter als man glaubt – wie bei allen größeren Familienfesten.
Liebe Grüße,
Emilie von LA MODE ET MOI
Unser Sohn wurde mit 6 Monaten getauft. Wir sind allerdings nicht so religiös und haben das ganze sehr locker gestaltet.
Liebe Grüße
Melanie von https://www.lovingcarli.com/
Tolle Tipps! Meine Tochter habe ich nicht taufen lassen, da wir nicht gläubig sind. Ich war aber schon auf vielen Taufen eingeladen. Bei der letzten war ich Taufzeugin, Taufpate ging nicht weil ich nicht in der Kirche bin. Ich habe dem Taufkind eine personalisierte Kinderbibel geschenkt, das fand ich sehr schön, weil das getaufte Kind auch schon etwas älter war und mit dem Buch was anfangen konnte.
Liebe Grüße,
Diana
Oh super- bei dem Beitrag muss ich gleich direkt ein Lesezeichen setzen 🙂
Marlene wird in genau einem Monat getauft, weshalb das Thema bei uns gerade präsent ist!
Gerade was den Ablauf betrifft sind wir noch ein bisschen planlos – wir haben aber erst das erste Taufgespräch mit der Pfarre!
Alles Liebe
Katii
Sehr schön und interessant geschrieben. Auch die Tipps finde ich sehr gut! Scheinbar gibt es da ja wirklich sehr viel zu beachten, bei uns wird eine Taufe aber wohl nie eine Rolle spielen!
Liebe Grüße,
Verena
Interessanter Beitrag, den hätte ich allerdings schon letztes Jahr benötigt. Obwohl ich „nur“ die Taufpatin war. Ob es wirklich Einladungen benötigt, weiß ich nicht, kommt wahrscheinlich wirklich immer auf den Rahmen an. Aber das ist jedem selbst überlassen.
Alles Liebe,
Julia
Ich fand die Taufe meiner Tochter so schön. Sie war wirklich toll gestaltet und der Pfarrer oder Kaplan, ich weiß es nicht mehr so genau, hat sie wirklich sehr toll abgehalten. Ich erinnere mich immer wieder gerne daran zurück.
Viele liebe Grüße anja
Eine Freundin wird Taufpatin für den Sohn ihrer Kusine, aber sie ist nicht sicher was genau sie machen soll. Ich wusste nicht, dass die Taufpaten sich oftmals um das Taufkleid kümmern. Das ist gut zu wissen. Dann kann sie mit ihrer Kusine sprechen, um zu sehen, ob sie schon eines hat.
Liebe Julia,
lieber Clemens,
ganz, ganz herzlichen Dank für Euren wunderbaren und sehr, sehr lesenswerten Artikel rund um die Taufe. Besonders das Alter und Eure Erklärungen rund um Bräuche und den Taufablauf sind sehr hilfreich. Auch die Ideen für das Taufgeschenk sind super – habt ihr Erfahrung mit einer Sängerin zu einer Taufe? Macht das Zusammensein an diesem besonderen Tag sicherlich auch nochmal sehr feierlich.
Beste Grüsse und lieben Dank an Euch!